http://frauenarztpraxis-salzgitter

 

 

                                                                                

 

Optimale Schwangerschaftsvorsorge für einen sicheren Start ins Leben

 

Der gesamte Inhalt dieser Seite ist auch als PDF verfügbar. 

Zum Laden und Speichern klicken Sie bitte hier:  Download

 


Schwangerschaftsbetreuung

Eine Schwangerschaft ist ein einschneidendes Erlebnis im Leben eines Paares. Sie dauert gerechnet vom ersten Tag der letzten Regel 40 Wochen. Während der Schwangerschaft sollte Ihnen Ihr Frauenarzt mit Kompetenz und Rat bei Seite stehen. Ihr Partner sollte während der Arzttemine nach Möglichkeit miteinbezogen werden. Die schönen Momente, aber auch die Ängste sollten in dieser Zeit gemeinsam durchlebt werden.


Im Folgenden wird der Ablauf der Schwangerschaftsbetreuung erklärt

Während der Schwangerschaft werden eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, auf die Schwangere gesetzlichen Anspruch hat. Ein gesetzlicher Anspruch besteht auf 10 Vorsorgeuntersuchungen. Bis zu 24. SSW sollten die Untersuchungen etwa vierwöchentlich durchgeführt werden, bis zu 36. Woche zweiwöchentlich, und danach bis zur Entbindung etwa wöchentlich. Ist die Schwangere gesetzlich versichert, so trägt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten, anderenfalls die private Krankenversicherung.

Bei jedem Vorsorgetermin werden folgende Untersuchungen durchgeführt-der Blutdruck wird gemessen, da ein Bluthochdruck sowohl die Mutter als auch das Kind gefährden kann-die Schwangere wird gewogen, der Urin wird auf Zucker oder Eiweiß untersucht, um Nierenerkrankungen oder eine Zuckerkrankheit zu diagnostizieren. Durch eine Blutabnahme wird der rote Blutfarbstoff bestimmt, um einen Eisenmangel zu erkennen. Durch die Abtastung des Bauches wird die Größe der Gebärmutter und die Lage des Kindes bestimmt. Ab ca. der 23. Woche (hier beginnt die Lebensfähigkeit des Kindes) wird die Schwangere an den Herztonwehenschreiber (CTG-Kardiotokogramm) angeschlossen, um die Herztöne abzuhören und eine mögliche vorzeitige Wehentätigkeit festzustellen. Das Aufzeichnen der Herztöne gibt Aufschluß über das Wohlbefinden des Kindes.

 

Im Verlauf der Schwangerschaft werden auch weitere wichtige Laboruntersuchungen durchgeführt:

Mit einem ph-Teststreifen kann am Scheidensekret der Säuregrad festgestellt werden. Dieser sollte zwischen 4,0 und 4,4 liegen. Ist er erhöht, so kann das auf eine Infektion der Scheide mit dem Risiko einer Frühgeburt hindeuten. Eine weitere Abklärung erfolgt dann anhand des Scheidenabstriches unter dem Mikroskop.



Chlamydien

Chlamydien sind Bakterien und gehören zu den am häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Diese werden vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragen.Bei einer Erkrankung besteht für die Schwangere ebenfalls die Gefahr vorzeitiger Wehen und damit der Frühgeburt.


Hepatitis B

Auch die Übertragung der Hepatitis B geschieht fast ausschließlich durch sexuellen Kontakt. Ebenfalls zur Vorsorge gehören der Lues-(Syphilis)test, die Bestimmung der Blutgruppe, des Rhesusfaktors, der Antikörpersuch- sowie der Rötelntest. Auch ein HIV-Test(Aidstest) wird im Rahmen der Vorsorge durchgeführt, hierbei muss allerdings das Einverständnis der Schwangeren vorliegen. Die oben genannten Untersuchungen werden alle im Rahmen der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt und im Mutterpass, welchen die Schwangere immer mitführen sollte, dokumentiert. Allerdings gibt es auch weitere Laboruntersuchungen, die nicht Bestandteil der gesetzlichen Vorsorge sind dennoch sinnvoll sind, da sie der Schwangeren eine erhöhte Sicherheit im Rahmen der Betreuung geben. Diese Untersuchungen stellen individuelle Gesundheitsleistungen (Igel) dar, und müssen vom Arzt nach der ärztlichen Gebührenordnung liquidiert werden, da sie über Basisversorgung hinausgehen.

 

Es sind im Einzelnen

Toxoplasmose-Test

Die Toxoplasmose wird durch Katzenurin und rohes Fleisch übertragen und kann bei der Schwangeren grippeähnliche Beschwerden und ein Anschwellen der Lymphknoten hervorrufen.


Listeriose-Test

Die Listeriose ist ebenfalls eine bakterielle Infektion, welche durch Rohmilchprodukte übertragen wird. Beide Erkrankungen können auf das Baby übertragen werden, und hier zu Veränderungen des Gehirns führen.


Blutzuckerbelastungstest

Da etwa 4% aller werdenden Mütter während der Schwangerschaft einen Diabetes entwickelt, welcher meistens nicht im Urintest diagnostiziert wird, ist es empfehlenswert, bei der Schwangeren einen solchen Test durchzuführen. Hierbei wird zunächst der Blutzucker im Blut nüchtern bestimmt. Nach anschließender Gabe einer zuckerhaltigen Lösung wird dann noch einmal nach einer und nach zwei Stunden der Zuckerwert im Blut bestimmt. Ein Schwangerschaftsdiabetes kann schwerwiegende Auswirkungen auf das Kind haben. Die Kinder werden übergewichtig, jedoch unreif geboren, es kann zur Frühgeburtlichkeit kommen und zur Unterzuckerung des Kindes nach der Geburt. Der Zuckerbelastungstest wird zwischen der 24. und 28. SSW durchgeführt.


Ultraschalluntersuchung

Im Schwangerschaftsverlauf sind drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen und zwar in der 9.-12., in der 19.-22. und in der 29.-32. SSW. Hierbei kann der Frauenarzt feststellen, wie die Entwicklung des Babys und die Lage in der Gebärmutter ist. Außerdem werden auch die Lage der Placenta(Mutterkuchen) und die Organentwicklung des Kindes untersucht. So können Fehlbildungen des Kindes frühzeitig festgestellt werden. Es gibt bisher keine Hinweise, dass eine Ultraschalluntersuchung dem Kind schadet. Sollte ein Kind nicht wie erwartet im Verlauf der Schwangerschaft an Größe und Gewicht zunehmen, erfolgt neben einer genauen Untersuchung auf Missbildung eine spezielle Ultraschalluntersuchung, die sogenannte Doppler-Sonographie. Hierbei werden in der Nabelschnur, in der kindlichen Hauptschlagader und in den Adern des kindlichen Gehirns Blutströme gemessen, die Auskunft über die Gefahren für das Kind, wie z.B. einen Sauerstoffmangel geben. Sollten diesbezüglich Auffälligkeiten bestehen, kann durch eine sofort eingeleitete Therapie oder engmaschige Vorsorgeuntersuchungen Schaden von dem Baby ferngehalten werden.
Mit den modernen Ultraschallgeräten sind 3D/4D-Untersuchungen des Babys möglich. Diese Untersuchungen geben noch präzisere Hinweise auf kindliche Fehlentwicklung.
 

Besteht der Verdacht oder ein erhöhtes Risiko auf Chromosomenstörungen, erbliche Erkrankungen oder andere Erkankungen, die die Entwicklung des Kindes stören, können weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um die sogenannte "Pränataldiagnostik".


Es handelt sich im einzelnen um die Chorionzottenbiopsie, die Amniozentese und die Nabelschnurpunktion. Bei diesen drei Untersuchungen handelt es sich um invasive Methoden, d.h. der behandelnde Arzt geht mit einer Hohlnadel in den Körper der Schwangeren ein, das mit einem Risiko für das Kind verbunden ist. Ein Hauptgrund für die invasive Diagnostik ist das Lebensalter der Mutter über 35 Jahren. Hier nimmt das Risiko für eine Trisomie 21-Erkrankung (Down Syndrom) des Kindes statistisch zu.


Die Chorionzottenbiopsie wird in der 10.-12. SSW empfohlen, falls die Ultraschalluntersuchung einen auffäligen Befund erbracht hat oder auch bei Verdacht auf Stoffwechselerkrankungen und vererbbaren Krankheiten. Hier wird mit einer Hohlnadel durch die Bauchdecke gegangen und vom Mutterkuchen Gewebe entnommen. Anschließend werden die gewonnenen Zellen auf ihren Chromosomensatz hin untersucht. Das Fehlgeburtenrisiko beträgt hierbei etwa 0,5 -2 %.


Die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) wird im Bereich der 15./16. SSW durchgeführt. Der Grund hierfür ist der gleiche wie bei der Chorionzottenbiopsie. Es wird mit einer Hohlnadel duch die Bauchdecke der Schwangeren gegangen und hierbei eine kleine Menge Fruchtwasser gewonnen. Das Fehlgeburtenrisiko hierbei liegt bei 1-2 %. Inzwischen gibt es eine Reihe risikofreier Untersuchungsmethoden, die der invasiven Diagnostik sehr nahe kommen.


Es sind dies im einzelnen der Nackentransparenztest, welcher zwischen der 11. und 14. SSW durchgeführt wird. Hier handelt es sich um eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung, bei der die Nackenfalte des Kindes gemessen wird. Bei kindlichen Chromosomenstörungen wie der Trisomie 21 sowie einigen anderen Entwicklungsstörungen ist die Nackenfalte verdickt. In Verbindung mit dem mütterlichen Alter können durch die Messung der Nackenfalte etwa 75% der Schwangerschaften mit Trisomie entdeckt werden.


Beim Ersttrimestertest (11.-14. SSW) werden zusätzlich zur Ultraschallmessung der Nackenfalte zwei Schwangerschaftshormone im mütterlichen Blut mitbestimmt. Hierdurch kann die Sicherheit auf 90 % erhöht werden. Nach Prof. Nicolaides kann man bei Identifizierung einer Verknöcherung des Nasenbeines sogar die Sicherheit auf 94% steigern. Dies kommt den invasiven Methoden ohne nennenswertes Risiko sehr nahe.


Der Triple-Test ist eine Untersuchung von drei Laborparametern im Blut der Schwangeren. Auch hier fließt das Alter der Schwangeren in die Risikobewertung ein. Da dieser Test eine relativ große Ungenauigkeit zeigt, wird er nur noch selten angewandt.

Derzeit werden die nichtinvasiven Methoden der Pränataldiagnostik nicht von den Krankenkassen bezahlt und müssen daher den Schwangeren in Rechnung gestellt werden.

Fragen hinsichtlich Ernährung, der Entbindungskliniken sowie Geburtsvorbereitungskursen wird Ihnen Ihr Frauenarzt gern beantworten.

Die Vorsorge der Schwangeren wird nach den Schwangerschaftsrichtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen vorgenommen.



Dr. med. Ralf-Peter Schneeweis

 

Nach oben